Acid House

September 2016

Als wir diesen kleinen wundersamen Ort betraten, da wusste ich noch nicht was mich erwarten würde. Meine Begleitung hatte den Ort recherchiert und ich wollte mich einfach überraschen lassen. Ich schlendere durch das Erdgeschoss, die Räume sind komplett hinüber. Hier und da ein paar kleine Graffiti, die zurück gelassene Einrichtung ist dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Man kann den Verfall regelrecht riechen, ein leicht süßlicher Geschmack liegt mir auf der Zunge. Das Gebäude ist von oben bis unten verschimmelt, in jedem Raum wachsen Pilzkulturen.

In den oberen Etagen muss es noch viel schlimmer sein und ich sollte recht behalten. Moos überdeckte Räume, abblätternde Wandfarben und schließlich ein Raum der mich sehr verwunderte. Ein noch gut erhaltenes Labor, das dem natürlichen Verfall ausgesetzt ist. Es versetzt mich in regelrechtes Staunen, denn ich mag diese kleinen zurück gelassenen Details sehr viel mehr als große prachtvolle Räume. Ich frage mich an was man hier wohl experimentierte. Man kann es nur vermuten, doch ich bin mir sicher wenn man ein paar Zutaten zusammen mixt ergibt sich ein schöner Acid Trip, welcher einem in kürzester Zeit sehr viel mehr als nur die Gehirnzellen verbrennt.

Ich knipse meine Fotos und erinnere mich an den beschriebenen Selbstversuch von Albert Hofmann, dem Entdecker des LSD, wie er seinen ausklingenden Rausch beschrieb. Ein unheimliches Glücksgefühl verteilt sich in mir, die vielen verschiedenen Farbspiele des Verfalls, unzählige Details der Vergangenheit … begeistert und verzaubert über die gefundenen Motive verlassen wir wieder das Gebäude, in Vorfreude auf die nächsten Entdeckungen.

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