Kein klappern am rauschenden Bach
Die Galerie wurde nicht gefunden!August 2012
Kein klappern am rauschenden Bachsollte man sein, wenn man nach ganz oben will.
Einst gab es in dieser märkischen Kleinstadt einmal einige Mühlen, unteranderem die Steinmühle. Sie wurde 1303 von Zinnaer Mönchen als Wassermühle für die Verarbeitung von Getreide erbaut. Um genug Antrieb für das Mühlenrad zu bekommen, musste damals das Flussbett der Nieplitz erhöht werden, dies war auch gleichzeitig der erste Damm des kleinen Flüsschens.
Über die Anfangsjahre der Mühle und deren Nutzung sind nur einige kleine Ereignisse, die um die Mühle herum stattfanden niedergeschrieben (siehe unten). Bis 1766 wurde die Mühle wohl ausschließlich als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
Diese wurde jedoch 1845 wieder abgerissen und in den darauf folgenden Jahren als Ölmühle genutzt, mit Dampfkraft erweitert, zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut und letztendlich zur Dampfmühle, die ab 1934 mit Motorkraft betrieben wurde vergrößert. 1948 wurde der Zellen- und Bodenspeicher errichtet und ab 1973 wurde die Mühle dann an die LPG verpachtet.
Insgesamt sollte das Bauwerk 690 Jahre allem Standhalten was kam, nur dem Feuer konnte sie letztendlich nicht trotzen. 1993 brannte die Mühle bis auf die Grundmauern ab, lediglich das Treppenhaus ist heute noch einigermaßen begehbar. Das Außengelände ist mittlerweile sehr verwachsen, wie auch schon vieles im Inneren der Mühle, da beim Brand das komplette Dach zerstört wurde und das Gebäude der permanenten Witterung ausgesetzt ist.
Zu entdecken gibt es nicht wirklich etwas, lediglich dieses riesig hohe Gebäude ist noch einen Blick wert. Von einer Begehung des Gebäudes kann man eigentlich nur abraten, ich war dieses Jahr bereits 3mal dort und jedes Mal waren Veränderung am Bauwerk zu erkennen.
Trivia
1705: An einem Septemberabend des Jahres befand sich ein Müllerbursche allein in der Steinmühle. Da geht die Tür auf und mehrere betrunkene Müllerburschen stürzen herein. Der erste lässt die Axt auf Bendix‘ Kopf niedersausen. Die anderen schleppen ihn hinaus und werfen ihn ins Fließ, um ihn dort zu ersaufen. In der Mühle werden Mehlkästen umgeworfen, in der Mahlstube die Krüge zertrümmert. Als die Besitzerin der Mühle herbeieilte, wurde auch sie bedroht. Sie lief zum Rathaus und holte den Ratsdiener. Auch er konnte nichts ausrichten, so dass erst die Bürgerwache dorthin beordert werden musste. Sie brachte die Burschen in den „Gehorsam“, nur der Anführer entkam in den nahegelegenen Busch. („Aus der ‚guten‘ alten Zeit“, in:ZFH,14/1934).