“Außen Lego, innen Raumschiff Enterprise” Hajo Mattern
März 2013
Checkpoint Bravo war ein von den Amerikanern genutzter alliierter Kontrollpunkt am ehemaligen Grenzübergang Dreilinden-Drewitz gegenüber der Grenzübergangsstelle (GÜSt) Drewitz. Seitdem 15. Oktober 1969 befand er sich auf der neu gebauten Verlängerung der AVUS (A115) entlang der Transitstrecke zwischen der BRD und West-Berlin. Die heute unter Denkmalschutz stehenden Abfertigungsgebäude, das Brückenhaus (Zollstelle), die Tankstellen und Raststätte wurden zwischen 1968 und 1972 errichtet.
Sein Name ergibt sich aus dem dritten Buchstaben des ICAO-Alphabets. Neben Checkpoint Bravo gab es noch die bekannteren Kontrollpunkte Checkpoint Alpha am Grenzübergang Helmstedt-Marienborn und Checkpoint Charlie innerhalb von Berlin. Bis 1969 war der Grenzübergang noch etwa drei Kilometer weit vom heutigen Standpunkt aus entfernt. Dort gab es einen 150m breiten West-Berliner Streifen an einer Brücke über den Teltowkanal. So musste man allerdings nach Verlassen des Checkpoints noch drei weitere Kilometer durch DDR-Gebiet fahren, ehe man West-Berlin erreichte. Um diese unkontrollierte Durchfahrt durch DDR Territorium zu vermeiden wurde kurzerhand ein neuer Autobahnabschnitt seitens der DDR erbaut und der alte Autobahnabschnitt stillgelegt.
Die knallrote Pop-Art Raststätte ist wohl das markanteste Gebäude am Grenzübergang. Entworfen von Architekt Rainer G. Rümmler, der auch viele der Berliner U-Bahnhöfe zur damaligen Zeit baute, wurde sie jedoch kaum genutzt. Schon neun Monate nach der Eröffnung wurde sie wegen Publikumsmangel wieder geschlossen. Sie war schlicht überflüssig an dieser Stelle, wer in die BRD wollte hatte meist gerade erst gefrühstückt, wer aus der BRD kam und die Durchfahrt durchs DDR Niemandsland geschafft hatte, wollte einfach nur schnell nach Hause.
Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze im November 1989 wurde der Kontrollpunkt im Juli 1990 endgültig stillgelegt. Von der gegenüber gelegenen Grenzübergangsstelle Drewitz ist heut nicht mehr viel vorhanden. Lediglich ein Wachturm der von einem Verein erhalten wird ist noch zu sehen. Die restlichen Gebäude wurden abgerissen und mussten einem Gewerbegebiet weichen. Im Sommer 2012 wurde das Gelände nach vielen ungenutzten Jahren an eine Berliner Baumaschinen-Firma verkauft, die dort Maschinen und Material lagern möchte. Anfang März 2013 waren jedoch noch keine baulichen Tätigkeiten ersichtlich.